BWJ in Amtzell 2021
Der erste Lauf der Baden Württembergischen Jugendtrial Meisterschaft nach mehr als eineinhalb Jahren Pause fand in Amtzell statt. Der AMC Biberach war mit ungewohnt vielen Startern vertreten, aufs Podest schaffte es aber nur Loris Lauber am Samstag. Er belegte den zweiten Platz in der weißen Spur (Klasse 2).
Die Vorbereitungen des MSC Amtzell für den ersten Lauf der BWJ waren sehr ausgeklügelt: Vorgegebene Runde für die Fahrer, vorgegebene Runde für die Zuschauer, getrennt durch Absperrbänder von den Fahrern, aber dennoch nah genug, um alles sehen zu können. Der MSC Amtzell hatte eigens für diese Veranstaltung eine Brücke aus Gerüstteilen im Gelände aufgebaut, wodurch Fahrer und Zuschauer unbehelligt voneinander durch das Gelände kamen. Besonders die Fahrer waren davon sehr angetan, für die Zuschauer kam manchmal ein kleiner Guss aus Dreck herunter. Da der Veranstalter auch die AI-Spur ausgeschrieben hatte, waren auch etliche deutsche WM- und EM-Fahrer zum Trial angereist.
Der Regen der vergangenen Woche machte auch vor Amtzell nicht Halt und so fanden die Fahrer ein Gelände mit viel Schlamm vor und in den Sektionen vor. Ein Rinnsal floss beständig quer durch das Gelände, noch während des Sektionsbaus war es ein 1 m breiter spontan entstandener Bach gewesen. Durch die Nässe wurden auch die Hindernisse sehr schnell durch das permanente Befahren schmierig. Im Lauf des Tages trocknete das Gelände zwar ab, aber durch die vorgegebene Sektonsreihenfolge konnte man nicht taktieren und die schwierigen Sektionen als Letztes fahren, sondern musste fahren, wie es eben kam. Am Sonntag hatte es dank des nächtlichen Regens dieselben Bedingungen. Durch die Sektionsreihenfolge kam es am ersten Tag zu Staus an den Sektionen, was am zweiten Tag durch eine freie Sektionswahl nach der ersten Runde besser wurde.
Der jüngste AMC-Teilnehmer Felix Nägele bestritt sein erstes Trial der BWJ. Er startete in der Automatik-Klasse mit einem Elektro-Trial-Motorrad. Er hatte nur sechs Sektionen zu fahren und wurde am Samstag auf Anhieb Vierter. Am zweiten Tag hatte er aber massive Probleme mit dem Motorrad. Zunächst hatte er einen platten Reifen, was korrigiert werden konnte. Dann musste am Kugellager eine Reparatur durchgeführt werden und zu allem Überfluss hatte das Motorrad schon bald wieder einen Platten und der Schlauch sprang heraus. Die letzten Sektionen fuhr er schlauchlos mit plattem Hinterreifen, kam aber dennoch auf den sechsten Platz.
Für die AMC-Fahrer Dominik Wild, Madlen Nägele (Klasse 6, rote Spur), Simon Maier und Nico Bleher (Klasse 5, schwarze Spur) war es das erste Trial in einer höheren Klasse. Für Dominik Wild kam der Wechsel von Automatik auf Schaltgetriebe hinzu. Nach einer etwas punktereicheren zweiten Runde schaffte er mit nur drei Fehlerpunkten eine hervorragende dritte Runde. Dennoch verpasste er das Podest knapp und wurde Vierter. Madlen Nägele fuhr mit ihrem Elektro-Trial-Motorrad am Samstag auf den neunten Platz, am Sonntag wurde sie Zehnte.
Am Sonntag gaben Julian Kohler und Tom Schosser ihr Debüt in der BWJ. Für beide war es eine enorme Herausforderung, das Reglement umzusetzen. So passierte Beiden der Fehler des Spurkreuzens einige Male und am Ende ließen einfach Kraft und Konzentration nach. Dennoch hat es ihnen viel Spaß gemacht und die Plätze 11 (Julian Kohler)und 12 (Tom Schosser) waren nebensächlich.
Simon Maier und Nico Bleher fuhren in der zahlenmäßig stärksten Klasse am Samstag. Simon Maier verbesserte sich von Runde zu Runde und beendete den Lauf auf dem achten Platz. Nico Bleher hatte in der zweiten Runde etwas Pech und erreichte am Ende Platz 15.
In der grünen Spur fuhren Linda Weber und Marco Laure. Linda Weber scheiterte an manchen Hindernissen, weil der Gripp fehlte, sie das Motorrad nicht hoch genug ansetzte oder die vermeintlich trockenere Spur sich als die tückischere erwies. Dennoch verbesserte sie sich Runde für Runde und wurde an beiden Tagen Fünfte. Marco Laure hatte außerordentliches Pech: viermal ging ihm der Motor in den Sektionen aus, hinzu kamen 10 Fehlerpunkte für das Vergessen einer Sektion. Er erreichte am Samstag den 13. Platz.
Loris Lauber (Klasse 2, weiße Spur) hatte sich ein paar Tage zuvor an der Schulter verletzt. Hinzu kamen Krämpfe in der Hand, die die Fahrer der höheren Klasse öfters plagen. Dennoch gab er sein Bestes und erreichte am ersten Tag den zweiten Platz mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Gewinner.
Auch für Florian Ruedi war es die erste Veranstaltung seit Langem. Er startete am zweiten Tag in der Klasse der AI-Fahrer. Die Hangsektionen waren bei den Anfahrten zu den verschiedenen Hindernissen sehr schmierig was zu einer punktereichen ersten Runde bei ihm führte. Da aber das Trainieren in der Vorbereitungsphase für Florian Ruedi wie auch für die anderen Fahrer bzgl. Corona sehr eingeschränkt war, machte sich der Kräfteschwund bald bemerkbar und er erreichte den sechsten Platz.
Für die Fahrer Linda Weber, Loris Lauber und Florian Ruedi geht es nun am kommenden Wochenende nach Lebach im Saarland zu den ersten beiden Läufen der Deutschen Meisterschaft. Während es mit der BWJ erst wieder im September in Ölbronn weitergeht, können die Elektro-Trialer bereits kommenden Sonntag in Salach beim ADAC-E-Kids-Cup starten.