Trial EM in Schottland 


Beim vierten Lauf der Trial Europameisterschaft erreichte Linda Weber (AMC Biberach) erneut den  siebten Platz und steht damit auch auf Platz sieben der EM. 

Als es hieß, EM in Schottland, war die Erwartung Bachlauf-Sektionen, Nebel und Regen, mit Heide bewachsene Hänge, Felsen, ähnlich den Scotish Sixdays. Die Realität sah anders aus: heißes Sommerwetter und ein kleines Trialgelände ohne Zwischenstrecke mit zehn Sektionen, die auch bei uns stehen könnten. Einzig das eckige Geröll und die Steinbrocken, die sich ständig beim Fahren lösten und die Sektion von Fahrer zu Fahrer veränderten waren anders als bei uns. Am Veranstaltungstag gab es dann doch ein bisschen Wasser in Form eines mit Pumpe betriebenen Bachlaufs in Sektion 10. 



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Bei der Sektionsbesichtigung erschienen diese schwer, aber machbar. Für eine EM musste unerwartet viel versetzt werden, das Non-Stopp-Fahren  war hier nicht so  flüssig möglich wie sonst üblich, es wurde von den Punkterichtern aber auch großzügig ausgelegt.  Mit einem guten Gefühl startete Linda in die erste Runde und konnte die erste Sektion, in der die EM-Führende bereits eine Fünf hatte, nullen. Auch die weiteren Sektionen hatten zwar ihre Tücken, wurden aber ganz gut bewältigt. In Sektion sechs stürzte sie von einem Hindernis in ein Steinfeld und spürte ab da verstärkt bei jedem Hindernis die noch nicht verheilte Verletzung der Isle of Man. Da das Motorrad nach dem Sturz repariert werden musste, nutzte sie die Zeit, um die anderen Fahrer in der Folge-Sektion zu beobachten. Während dieser Zeit stürzte ein schottischer Fahrer vor ihren Augen so heftig, dass schon das Schlimmste von den Zuschauern befürchtet wurde, weil der Kopf den Fahrers zwischen Reifen und Airbox eingeklemmt war und der Kopf unnatürlich nach hinten gezogen wurde. Geschockt und emotional  angegriffen fuhr sie die weiteren Sektionen der Runde fertig, konnte aber ein recht ordentliches Ergebnis vorweisen, welches Potential nach oben hatte. In der zweiten Runde rutschte sie in der zweiten Sektion mit dem Fuß ab und musste sich mit dem verletzten Schienbein abstürzen. Der Rest der Runde verlief ganz ordentlich bis auf eine Non-Stop-Fünf in der Sturzsektion der ersten Runde und eine Fünf in der Bachlauf-Sektion (der schwersten Sektion der Runde). Die Schmerzen im Bein wurden aber unerträglich und so ließ sie sich die komplette dritte Runde knipsen, um in Wertung zu bleiben. Mit dem erreichten siebten Platz rückt sie nun auf Rang 7 der Gesamtwertung vor, den sie nach Möglichkeit beim letzten Lauf in Italien Anfang September halten möchte. 

Zunächst geht es aber nun zur Deutschen Jugendtrial Meisterschaft  nach Mitterteich, wo sie als einziges Mädchen mit 20 Jungs in der blauen Spur starten wird. 



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